Hafenmuseum Speicher XI – Erinnerungsort Migration

Kooperation des Hafenmuseums Speicher XI und des Zentrums für Migranten und Interkulturelle Studien 

Im Mai 2017 wurde die Dauerausstellung des Hafenmuseums Speicher XI in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Migranten und interkulturelle Studien e.V. um den Bereich „Arbeitsmigration in die Bremischen Häfen“ erweitert. Hierfür wurde ein Teil der Ausstellungsfläche zum „Erinnerungsort Migration“ umgestaltet. Ziel ist es, die Leistungen der zugewanderten Menschen aus der Türkei, Portugal, Italien und Griechenland für Bremen und ihre Herkunftsländer zu würdigen und den Dialog zwischen der Großeltern- und Enkelgeneration zu stärken. Die A.G.-Weser als eine der bedeutendsten Werften in der Geschichte Bremens wurde zentrales Element der Ausstellung.

Hafenmuseum Speicher XI 

Seit 2004 zeigt das Hafenmuseum Speicher XI im letzten gründerzeitlichen Speicher der Stadt auf 2.600qm Ausstellungsfläche folgende Themen:

• Geschichte des Hafenbaus • Berufsbilder und Hafenarbeit in der Zeit des Stückgutumschlags • Geschichte Bremischer Reedereien und des Warenumschlags • Bremische Hafenwirtschaft im Wandel • Sonderausstellungen

Der geplante Ausstellungsbereich erweitert für das Hafenmuseum die Perspektiven der Vermittlung im Bereich Migration und erhält seine besondere Qualität durch die Kooperation mit dem ZIS. Das Hafenmuseum Speicher XI und das Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien streben im Projektverlauf eine kulturelle Multiperspektive des zentralen Themas Migration an.

Während sich die Debatten zum Thema Zuwanderung naturgemäß im Spektrum gegenwärtiger Ereignisse bewegen, benötigen jedoch die Fragen der langfristigen Integration und der Diskurs innerhalb einer interkulturell geprägten Gesellschaft Orte der Vermittlung, Forschung und Diskussion. Regionale und besonders lokale Museen sind in der Lage, diese besondere Funktion in ihrer Arbeit am Kulturerbe einer Gesellschaft wahrzunehmen.

Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien (ZIS) 

Seit seiner Gründung 1981 setzt sich das Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien für die Förderung der Integration der in Bremen lebenden Migranten ein. Das ZIS leistet Integrationsarbeit durch vielfältige Projekte für Jung und Alt sowie durch Integrations- und Sprachkurse. Interkulturelle Begegnungen zu fördern und Studien durchzuführen, damit Teilhabe und die Integration durch wechselseitige Prozesse in den Fokus der Gesellschaft rücken, sind ein besonderes Anliegen des Zentrums für Migranten.

Die Absicht, einen musealen Dokumentations- und Lernort zur Migration in Bremen zu schaffen, ist ein kontinuierliches Ziel des ZIS. Dieses Ziel soll mit der Schaffung eines „Erinnerungsortes Migration“ im Hafenmuseum Realität werden. Darüber hinaus strebt das ZIS für 2017 die Einrichtung weiterer Orte in Walle und Gröpelingen an, welche sich mit den Themen „Interkultureller Diskurs“ und „Sammlung“ beschäftigen. Diese Orte sollen den „Erinnerungsort Migration“ im Hafenmuseum funktional zu einem Migrationsmuseum ergänzen.