„Eine so große Stadt wie Istanbul hinter sich zu lassen und hierher zu kommen, empfand ich als merkwürdig. Bremen war für mich eine äußerst kleine Stadt.“
Ümran Şakır lebt seit 1969 in Deutschland
Ich kam 1947 in Istanbul, Beşiktaş zur Welt.
Dort besuchte ich die Grundschule und machte anschließend meinen Abschluss an der Mädchen-Akademie im Fachbereich Schneiderei. Später arbeitete ich eine lange Zeit in der Pharmazie.
Mein Mann und ich heirateten 1970 und bekamen drei Kinder. Drei Jahre später ging er nach Bremen, um bei der AG Weser-Werft als Dreher zu arbeiten.
Im selben Jahr, 1973 war es, folgte ich ihm mit den Kindern nach Deutschland. Anfangs fühlte ich mich sehr einsam hier. Eine so große Stadt wie Istanbul hinter sich zu lassen und hierher zu kommen, empfand ich als merkwürdig. Bremen war für mich eine äußerst kleiner Stadt. Durch die Schule der Kinder lernte ich viele Eltern kennen, mit denen ich über die Zeit hinweg Freundschaften schloss.
Ich engagierte mich viel sozial und durch die damit verbundenen Aktivitäten fühlte ich mich hier nicht mehr so allein. Seit langem besuche ich das ZIS; hier treffe ich mich mit gleichaltrigen Migrantinnen.
Seit 1989 hatte ich als Raumpflegerin gearbeitet, bis ich nach 20 Jahren in Rente ging.
Heute bin ich 70 Jahre alt und lebe allein, da mein Mann verstorben ist. Inzwischen gehen die Kinder ihren eigenen Weg und führen ein glückliches Leben.