Die Deutsche Bahn setzte bis Mitte der 1960er Jahre Sonderzüge für den Transport der Arbeitskräfte nach Deutschland ein. Mit dem Abschluss des Anwerbeabkommens mit der Türkei 1961 richtete man die Verbindung von Istanbul Sirkeci nach München Hauptbahnhof ein, die von vielen Einreisenden genutzt wurde. Die Fahrt dauerte mehrere Tage, um nach Bremen zu gelangen, brauchte es meist noch einen weiteren Tag.
Die Züge aus der Türkei hielten auf Gleis 11 des Münchner Hauptbahnhofes. Dieser Bahnsteig und der sich darunter befindende ehemalige Luftschutzbunker bildeten die erste Anlaufstelle und den zentralen Sammelpunkt für die neu eingetroffenen Arbeitsmigrant*innen. In dem Bunker hatte die Bundesanstalt für Arbeit 1960 eine „Weiterleitungsstelle“ eingerichtet, wo die zukünftigen Arbeitskräfte willkommen geheißen wurden, etwas zu essen bekamen und sich kurz ausruhen konnten.
Foto: „Hauptbahnhof München um 1960“ (© D. Fuchsberger, URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hauptbahnhof_M%C3%BCnchen_um_1960.jpg / CC BY-SA 3.0)